Interview mit ErgoSitz GmbH – Geschäftsführer Richard Hageleit.
Das Unternehmen ErgoSitz GmbH im Rückenzentrum hat sich auf die Gestaltung von gesunden Arbeitsplätzen spezialisiert.
Es geht um effiziente & nachhaltige Ergonomie Lösungen am Arbeitsplatz.
Sie haben den Begriff „gute Ergonomie“ regional geprägt.
Ist sie denn auch bezahlbar?
Richard Hageleit: Gewusst wie. Gute Ergonomie darf und muss nicht teuer sein. Es geht um Bestandsoptimierung. Es müssen nicht immer teure Möbel angeschafft werden, oft ist enorm viel verbessert, wenn das vorhandene Mobiliar fachkundig ergonomisch angepasst wird.
Interview mit Ergonomie Experte Richard Hageleit
Was heißt denn gute Ergonomie und wie setze ich diese richtig ein?
Richard Hageleit: Gute Ergonomie beinhaltet eine klare Abfolge aus vier Bereichen: Sinnvolle Reihenfolge, exaktes Arbeiten, richtiges Vernetzen und wahrnehmbare Umsetzung.
Sinnvolle Reihenfolge: Vorhandenes Mobiliar fachkundig ergonomisch ausrichten vor Neuanschaffungen. Als erstes der Stuhl, dann der Tisch und dann die Arbeitsmittel auf dem Tisch. Beim Stuhl z.B. wird von unten nach oben, also von der Sohle bis zum Scheitel, die Einstellung vorgenommen. Mit kleinen Ergänzungen einsteigen: z.B. eine Schrägauflage, eine andere Maus, eine veränderte Monitoreinstellung.
Exaktes Arbeiten: Beim Einsatz der Ergonomie ist die Genauigkeit in der Anpassung an Körper und Arbeitsplatz oberstes Gebot, ähnlich einem Maßanzug. Ganz wichtig: Bei der Beschaffung auf maximale Individualisierbarkeit achten, für gesunde Mitarbeiter ebenso wie für Mitarbeiter mit Rückenproblemen. Jedes Sitzsystem sollte Halt für die Knochen und Gelenke, sowie Bewegung für die Muskulatur anbieten. Es gibt Systeme, die primär mobilisieren, aber auch Halt anbieten, und es gibt Systeme, die primär stabilisieren, aber auch Bewegung anbieten.
Richtiges Vernetzen: Ergonomie muss betreut und begleitet werden, um nachhaltig zu sein. Vom Hausmeister, der den Tisch verstellt, vom Betriebsarzt, der gesundheitlich betreut, vom Ergonomie Berater, der bei der inneren und äußeren Einstellung zu Ergonomie hilft, bis hin zum Einkauf, der nicht die wirtschaftlichen Aspekte allein, sondern auch die gesundheitlichen in die Kaufentscheidung einbezieht. Die Mitarbeitermotivation ist hier oberstes Gebot.
Wahrnehmbare Umsetzung: Wenn der Mitarbeiter den gesundheitlichen Vorteil von Ergonomie spüren und ständig wahrnehmen kann, ist er eher bereit, Ergonomie zuzulassen.
Wie sind Ihre Erfahrungen bei der Einführung von Ergonomie am Arbeitsplatz ?
Richard Hageleit: In der Praxis stelle ich fest, dass z.B. Arbeitsmediziner und Betriebsärzte ein breites Spektrum abdecken, häufig aber profunde Produktkenntnis fehlt. Beim Fachhandel dagegen fehlt allzu oft einfaches medizinisches Fachwissen.
Das steht einer sinnvollen Einführung ergonomischer Maßnahmen in Betriebe immer wieder im Wege.
Entscheidend ist jedoch in erster Linie die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich mental auf Ergonomie einzulassen. Als typisches Beispiel sei hier die Einsicht genannt, dass in bestimmten Fällen ein Stehpult unerlässlich ist. Da Stehpulte im Büroalltag noch eine große Ausnahme sind, ist es nur menschlich, wenn Mitarbeiter sich am Stehpult unwohl und beobachtet fühlen.
Hier gilt es zu überzeugen, dass schmerzfreies Arbeiten schwerer wiegt als sich der Allgemeinheit anzupassen.
Da unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen Rücken- und Gelenksleiden praktisch zu einer Volkskrankheit gemacht haben, wäre es wünschenswert, wenn jeder von uns sich bewusst machen würde, dass Ergonomie einen körperfreundlichen Lebensstil, einen Bewegungsausgleich, einen Arztbesuch, regelmäßige Kontrolle der Sehkraft und einen pro aktiven Umgang mit psychosozialen Themen nicht ersetzen kann.
Was gute Ergonomie leisten kann, ist jedoch die Belastungsbilanz enorm zu verbessern,
wenn die ergonomische Ausrichtung akzeptiert und in Lebens- und Arbeitsabläufe integriert wird.
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